Ich bin Vater von drei erwachsenen Kindern und habe 4 Enkelkinder
• gelernter Buchbinder mit 3-jähriger Ausbildung
• gelernter Krankenpfleger mit 3-jähriger Ausbildung und einer 2-jährigen Zusatzausbildung zum Fachkrankenpfleger für
Psychiatrie
• 20 Jahre soziotherapeutische Arbeit in einer (teil-) stationären Übergangseinrichtung im Stadtgebiet zur Wiedereingliederung von
ehemaligen Patienten einer psychiatrischen Klinik
• 10 Jahre soziotherapeutische Arbeit in einer Gerontopsychiatrischen Ambulanz Pflegeberatung- u. Begleitung von pflegenden
Angehörigen, Pflegediensten und Heimen
Dozent an verschiedenen Fort- u. Weiterbildungsinstituten
Meine Lebensgeschichte, die mich zum Schreiben des Buchs „Beziehungsgeschichten“ animiert hat, ist nicht viel anders, als die vieler
Millionen anderer Nachkriegskinder, die auch von Eltern und Großeltern erzogen wurden, die „von alldem nichts wussten", was während der Hitler-Diktatur in ihrem Land, vor den Augen aller
geschah.
Ich bin zwar 9 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs geboren, aber den Frieden, die Fröhlichkeit und ein unbeschwertes Lachen, wie ich es
bei anderen Familien erlebte, habe ich zu Hause nie kennen gelernt.
Ich wurde in Gütersloh geboren, von einer durch Krieg und Flucht traumatisierten Mutter, die mit mir und dem Leben, wie sie es durch
meinen gewalttätigen Vater leben und aushalten musste, total überfordert war und bin das Kind eines Vaters, der mich genauso erzogen hat, wie er selbst durch das Hitlerregime, seine brutalen
Lehrer in den Napola-Schulen und bei der SS erzogen worden ist.
Bis zu dem Zeitpunkt, als mich das Leben mit all seinen unbewusst verdrängten Realitäten ein- und überholt hat, war ich mal ein
begeisterter Marathonläufer und Triathlet. Damals hat mich ein guter Freund, der mit dem Laufsport überhaupt nichts am Hut hatte, immer gefragt: „…wovor läufst du eigentlich weg…?“ heute weiß
ich, dass er sinnbildlich Recht hatte.
Wie schon erwähnt, ich bin Vater von drei erwachsenen Kindern, denen ich durch meine Lebensgeschichte und den dazugehörenden
Lebensumständen nie die Nähe und Wärme habe zukommen lassen können, die sie verdient haben, obwohl ich sie von ganzem Herzen liebhabe.
Erst durch meine sich über Jahre hinziehende schwere Erkrankung ist mir klargeworden, dass wir alle viel zu wenig
miteinander reden.